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20 Apr 2024

Scheinselbstständigkeit – Was ist das? 

Ein gut zahlender und zeitgleich fordernder Kunde kann für viele Freelancer schon einmal eine gute Auslastung bedeuten: Regelmäßige Bezahlung, aber auch kontinuierliche, immer gleiche und zeitintensive Arbeiten werden gehen Hand in Hand. Es bleibt also kaum noch Zeit für andere Beschäftigungen innerhalb der eigenen Selbstständigkeit und ein Kunde wird zum Financier der gesamten Selbstständigkeit.

Hier muss deshalb die Frage erlaubt sein: Handelt es sich etwa um eine Scheinselbstständigkeit?

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Definition: Das macht Scheinselbstständigkeit aus?

Um diese Frage zu klären, gilt es, die Indizien einer Scheinselbstständigkeit erst einmal zu überprüfen. Da es gesetzlich nicht niet- und nagelfest definiert wurde, können wir uns der Beantwortung der Frage nur schemenhaft nähern. Klare Anzeichen für eine Scheinselbstständigkeit sind daher:

  • Fix vorgeschriebene Arbeitszeiten eines Auftraggebers
  • Ein womöglich vorgeschriebener Arbeitsort, der nicht vom Selbstständigen selbst gewählt werden kann
  • Die Ausführung derselben Tätigkeiten, die auch von festangestellten Mitarbeitern im Betrieb übernommen werden
  • Anspruch auf Urlaub
  • Klare und langfristige Integration in interne Arbeitsabläufe des Auftraggebers

Das bedeutet: Erhältst du einen fixen Monatsbetrag als Honorar vonseiten eines Auftraggebers, leistest die immerselbe Arbeit und bist dabei an einen bestimmten Ort gebunden, der dir von deinem Auftraggeber vorgegeben wurde, kann diese Situation auf eine Scheinselbstständigkeit hinweisen.

Natürlich liegt es auch zum Teil an dir, eine Scheinselbstständigkeit zu widerlegen. Schließlich liegt es ja ohnehin in deinem Interesse, eine funktionierende Selbstständigkeit aufzubauen, ohne von nur einem Auftraggeber abhängig zu sein.

Was spricht gegen den Vorwurf einer Scheinselbstständigkeit?

Es gibt also auch Indizien, die gegen eine Scheinselbstständigkeit sprechen können. Darunter fallen:

  • Freie Arbeitszeiteinteilung deinerseits
  • Aktive Kundenakquise: Wer nachweislich darum bemüht ist, neue Kunden zu gewinnen, wird wohl weniger als “Scheinselbstständiger” eingestuft. Schließlich versuchst du auf verschiedensten Wegen, neue Aufträge zu gewinnen.
  • Weitere Auftragsarbeiten: Erledigst du anderweitige, vielleicht sogar regelmäßige Auftragsarbeiten und verfügst über eine breite Palette an Kunden und Kooperationspartnern, ist eine Scheinselbstständigkeit ebenfalls unwahrscheinlich.
  • Deine eigene Soft- und Hardware: Nutzt du eigene Geräte und Programme, die nicht von einem Auftraggeber finanziert werden, distanziert dich auch dieser Fakt vom Vorwurf einer Scheinselbstständigkeit.

Worst-Case Szenario: Welche Folgen drohen?

Was aber, wenn du als Freelancer “erwischt” oder der Scheinselbstständigkeit schuldig gesprochen wirst?

  1. Deine selbstständige Tätigkeit wird bei der für dich zuständigen Behörde abgemeldet und du bist nicht mehr als Unternehmer, Freelancer oder Selbstständiger tätig.
  2. Deine (mögliche) Mitgliedschaft in der IHK (Industrie- und Handelskammer) wird beendet.
  3. Dein Auftraggeber muss alle Sozialversicherungsbeiträge für maximal vier Jahre rückwirkend nachzahlen.
  4. Eine Lohnsteuernachzahlung kann vonseiten des Finanzamtes ebenfalls eingefordert werden.

Du siehst: Eine Scheinselbstständigkeit ist für keinen Beteiligten eine Freude. Sorge daher dafür, dass du als vollkommen selbstständig agierender Freelancer wahrgenommen wirst und gar nicht erst unter Verdacht gerätst, dein Geld mit einer Scheinselbstständigkeit zu verdienen.

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Finaler Ratschlag: Kommunikation!

Als Auftraggeber wie -nehmer sollte dir klar sein: Vor einem gemeinsamen Auftrag müssen die Karten offen auf dem Tisch liegen. Besprecht die Rahmenbedingungen und gestaltet Zusammenarbeit und Formalitäten so, dass ihr die Indizien einer Scheinselbstständigkeit von Beginn an ausschließen könnt.

Nur so bist du von Beginn an auf der sicheren Seite.

Wenn du lernen möchtest, wie du dir deine Selbstständigkeit geschickt aufbaust, wirf einen Blick auf unser gesamtes Akademieangebot: Hier lernst du, wie du als Freelancer wirklich langfristig erfolgreich arbeiten und von deiner Tätigkeit leben kannst.

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